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Fahrradweg im Reichswald

Unsere 3 Saubermänner (die Laufamholz von der Stadt Nürnberg zugeteilten Mitarbeiter zum Reinigen der Verkehrsflächen) wurden nach einem dringenden Marschbefehl der Stadtverwaltung in den nahen Reichswald in Marsch gesetzt. Mit schwerem Gerät ziehen sie morgens über den Behlanger, an der Kleingartenanlage vorbei zum Sandweg. Dort spüren sie den inzwischen fast überwucherten und zugewachsenen Teerweg auf, legen ihn frei und entfernen seine Teerdecke. Der Asphalt wird zu großen Haufen zusammenge-fahren, um ihn für den Abtransport (handverlesen) von mineralischen Beimengungen (Gras, Erde, Holz) zu befreien. Es sind große Haufen zu betrachten, denn es sind ca. 4,5 km alter Fahrradweg zu entfernen. Dieser Fahrrad erfreute die Laufamholzer seit vielen Jahrzehnten und wurde in der Vergangenheit auch gerne genutzt und es ist allen unverständlich, warum ein solcher Radweg erst mit großem Aufwand erstellt wird, um ihn dann wiederum mit großem Aufwand zu entfernen.

Es ist den Bürgern von Laufamholz wahrlich nicht zu vermitteln, wieso hier für Wochen städtisches Personal eingesetzt wird, das für unseren Laufamholzer Ortsteil zuständig ist und nicht für Forstflächen, die womöglich noch außerhalb des Nürnberger Stadtgebietes liegen.

Es ist den Laufamholzer Bürgern ebenfalls nicht zu vermitteln, wieso hier tausende von Euros ausgegeben werden, von denen dann für unseren Stadtteil kein "müder Euro" mehr zur Verfügung steht.

Bagger im Reichswald

Es ist uns Laufamholzer Bürgern ebenfalls nicht zu vermitteln, wieso ausgerechnet unsere drei Saubermänner abgezogen werden, um "Fremdarbeiten" zu leisten und nicht aus dem inneren städtischen Bereich, der mit Hege und Pflege der Grünflächen mit wesentlich mehr Personal und Geld ausgestattet ist, als unser Ortsteil, der außerhalb des "Ringes" liegt und damit außerhalb vieler im - innerstädtischen Bereich üblichen - Pflegemaßnahmen. Wir denken nicht nur an die tlw. verwahrlosten Stadt-Grünflächen in Laufamholz, die fehlende Infrastruktur an den S-Bahn-Haltestellen und unseren Kirchweihplatz.

Warum - so fragen wir uns - müssen Wegeflächen im (fernen) Reichswald "gefegt" und dann "aufgenommen" werden, wo wir doch eigene brennende Probleme im Ortsteil haben, in denen Menschen wohnen, die sich ihr Umfeld schöner und vor allem sicherer machen möchten.

Klagen über Schotterweg im Wald

Wir berichteten im Juni vorigen Jahres, dass der von Wanderern, Joggern und Fahrradfahrern beliebte und oft genutzte Sandweg in Richtung Schwaig durch seinen neuen Schotterbelag eine Gefährdung für die Nutzer darstellte. Dieses Ärgernis ist immer noch nicht ausgestanden. Uns haben schon Klagen von Radfahrern erreicht, die sich aufgrund des unsicheren Untergrundes beim Sturz verletzt haben.

Unser Vereinsmitglied Hein Pohl ist Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Nürnberg und beobachtet aus dieser Sich diese Verhältnisse mit besonderem Interesse. Dazu sein Schreiben an die Forstverwaltung und deren Antwort:

Anschreiben

Sehr geehrter Herr Roland Blank,

es ist jetzt ein gutes Jahr her, dass vom Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten der vielbefahrene Sandweg von Laufamholz in Richtung Birkensee /Brunn mit Splitt versehen wurde.

Beim Befahren ab Ostern diesen Jahres zeigte sich, dass immer noch zu ca. 98 % loser Splittbelag den Radfahrern zu schaffen macht. An anderen Stellen des Reichswaldes wurde inzwischen der immer noch lose Splitt abgeräumt, um die Situation wieder zu normalisieren. Die Verärgerung in der betroffenen Bevölkerung dauert nun länger als ein Jahr an. Das ist unzumutbar.

Der Vorstadtverein, der diesen Vorgang kritisch begleitet, hat seine nächste Jahreshauptversammlung am 24.04.07 und die Delegiertenversammlung des Stadtseniorenrates findet am 03.05.07 statt. Zu diesen Terminen wird von Ihnen eine Aussage erwartet, bis wann die hiesige Bevölkerung den Reichswald mit seinen Schönheiten wieder ungestört vom Radl aus genießen darf.

Als Anhang füge ich einen Kartenauszug des Lorenzer Reichswaldes bei. Die lose gesplitteten Strecken sind "rot" markiert.

Mit freundlichen Grüßen

Hein Pohl

Mitglied des Stadtseniorenrates der Stadt Nürnberg

mit Wohnsitz in Laufamholz

Reichswaldwege

Rückschreiben

Sehr geehrter Herr Pohl,

der Forstbetrieb Nürnberg hat in den letzen Wochen mit Wegepflegearbeiten begonnen. Dabei wird mit einem so genannten R 2 -Gerät der Splitt, der durch das Befahren der Forstwege mit LKW und PKW auf die Bankette verteilt wurde, wieder auf den Wegekörper aufgebracht. Dies führt für eine begrenzte Zeit dazu, dass vermehrt loses Material auf den Wegen liegt. Recht bald wird dieser Splitt durch das Befahren wieder in die Fahrbahn eingedrückt wird, so dass ein guter Wegezustand erreicht wird.

Darüber hinaus werden wir, wie eine telefonische Rücksprache mit unserem Maschinenbetriebsstützpunkt ergeben hat, voraussichtlich ab der Kalenderwoche 17 einen Gräder mit Walze in unserem Betrieb einsetzen. Dieser Wegebauzug wird in mehreren Revieren unseres Betriebes zum Einsatz kommen und notwendige Wegeinstandhaltungsmaßnahmen durchführen. Im Zuge dieser Maßnahme werden wir auch Bereiche des Sandweges und des neuen Sträßchens walzen.

Sehr geehrter Herr Pohl, ich möchte Ihnen versichern, dass der Forstbetrieb Nürnberg ein besonderes Augenmerk auf den Erholungsverkehr im Nürnberger Reichswald legt und wir uns ernsthaft bemühen, der erholungssuchenden Bevölkerung gute Wegebedingungen zu bieten.

Ich hoffe, sie können künftig die Schönheit unseres Waldes auf Wegen, die auch Ihren Anforderungen gerecht werden, genießen.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bichlmaier,

Thomas Franke

Stellvertr. Forstbetriebsleiterin Teamleiter Büro